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Exkursion: Biodiversität auf dem Friedhof

Biodiversität auf dem Friedhof

Auch auf dem Friedhof, dem Balkon oder im heimischen Garten ist Biodiversität möglich. Die Veranstaltung bringt Ihnen die vielfältigen Facetten der Biodiversität näher und zeigt auf, wie bedeutend sie für uns Menschen ist.

Was verstehen wir unter Biodiversität, durch welche menschlichen Aktivitäten wird sie gefährdet und wie können wir sie fördern?

Diese zentralen Fragen werden wir behandeln, bevor wir auf eine Entdeckungstour über den Friedhof Lyss gehen. Wir erläutern die naturnahen Strukturen, die im vergangenen Jahr vom Werkhof Lyss geschaffen wurden. Sie sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man auch auf einem Friedhof die Artenvielfalt fördern kann.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Natur- und Gartenliebhaber sowie an alle, die mehr über den Schutz und die Förderung der Biodiversität erfahren möchten.

Montag, 26. Mai 2025, 18 Uhr, Friedhof Lyss (Aufbahrungshalle)
Anschliessend offeriert die Gemeinde Lyss einen kleinen Imbiss.

Die Exkursion findet bei jedem Wetter statt.

Anmeldung bitte bis 19. Mai 2025:

 
 
 
 

Biodiversität

Die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde, auch Biodiversität genannt, ist das Fundament für das Gleichgewicht unseres Ökosystems. Sie umfasst die Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Pilzen und Mikroorganismen sowie die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten und die verschiedenen Lebensräume, die sie bewohnen. Eine intakte Natur ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch unerlässlich für unser tägliches Leben. Deshalb achtet die Gemeinde Lyss auf eine naturnahe Bewirtschaftung der gemeindeeigenen Grünflächen und unterstützt biodiversitätsfördernde Aufwertungsmassnahmen von Privatpersonen im Rahmen eines Förderprogrammes. Das Gesuchsformular und die Richtlinien dazu finden Sie hier:

Gesuchsformular Aufwertungsmassnahme

Richtlinien für die Abgeltung von ökologisch und landschaftlich bedingten Nutzungsauflagen

Was können wir tun?

Im täglichen Leben gibt es zahlreiche Möglichkeiten, zur Erhaltung der Biodiversität und dem Schutz der Umwelt beizutragen:

  • Naturnahe Gestaltung von Gärten und Grünflächen: Indem wir auf pflegeleichte und einheimische Pflanzen setzen, schaffen wir Lebensräume für Vögel, Insekten und andere Tiere. Das Handbuch „Natur braucht Stadt – Mehr Biodiversität in Bern “ bietet beispielsweise zahlreiche praxisorientierte Ideen und Grundlagen, wie naturnahe Lebensräume im städtischen Raum erfolgreich angelegt werden können. Die Gemeinde Lyss unterstützt Aufwertungsmassnahmen wie bspw. Ast- und Steinhaufen oder extensiv genutzte Wiesen mit einem finanziellen Beitrag.
  • Bevorzugung von nachhaltig hergestellten Produkten: Es gibt zahlreiche Labels, die darauf hinweisen, dass bei der Herstellung eines Produkts ökologische Aspekte berücksichtigt wurden. Indem wir bevorzugt auf solche zurückgreifen, unterstützen wir den Schutz der Natur und die Förderung der Artenvielfalt. Welche Labels nachhaltige Produkte garantieren, können Sie auf der Webseite von Labelinfo sehen.
  • Schutz bedrohter Arten und Vermeidung invasiver Pflanzen und Tiere: Indem wir uns über bedrohte Tier- und Pflanzenarten informieren und lokale Schutzinitiativen unterstützen, können wir aktiv zur Erhaltung der Biodiversität beitragen. Der gezielte Verzicht auf invasive Arten, die heimische Ökosysteme bedrohen, schützt nicht nur die lokalen Lebensräume, sondern fördert auch das Gleichgewicht in der Natur.

Biodiversitätsförderung in Lyss

Parzelle «Sieberhuus»

Video zur umgestalteten Parzelle "Sieberhuus"

Die Parzelle „Sieberhuus“ befindet sich an der Herrengasse, zwischen dem Sieberhuus (Herrengasse 4) und dem Jugendtreff (Herrengasse 6), der zum Areal der Schule Herrengasse gehört. Umgeben von versiegelten Flächen ist die Parzelle isoliert, was es schwierig macht, zusätzliche Lebewesen anzulocken – abgesehen von fliegenden Spezies – selbst bei einer ökologisch wertvollen Gestaltung. Dennoch soll die Parzelle als Beispiel dienen, um der Bevölkerung mögliche Gestaltungsmöglichkeiten für die ökologische Aufwertung von Gärten aufzuzeigen. Die Gestaltung der Parzelle wurde von Markus Günter erarbeitet (Abschlussarbeit Ranger von Günter Markus, 2022 ) und anschliessend von Gartenbauern umgesetzt.

Folgende Strukturelemente wurden realisiert:

Trockenmauer
Als Gestaltungselement, Sitzgelegenheit und Lebensraum für Pflanzen und Tiere (Vögel, Säugetiere, Reptilien, Insekten). Beachten Sie, dass das Bauen von Trockenmauern anspruchsvoll ist und dass Sie für Trockenmauer oder Stützmauer ab einer Höhe von 1.20 m eine Baubewilligung brauchen.

Steinhaufen
Bietet Lebensraum für Säugetiere, Amphibien, Reptilien und Insekten. Sie können auch aus überzähligen Steinplatten einen Haufen mit Zwischenräumen anlegen. Steinhaufen sind besonders wertvoll, wenn sie an sonnigen und windgeschützten Stellen errichtet werden.

Sandbeet
Für Sandbeete nutzt man etwas lehmigen, ungewaschenen Sand und schafft dadurch einen Lebensraum für Wildbienen, Käfer und andere Insekten.

Moränengiesse
Die Trockenmauer und der Steinhaufen/Sandbeet werden durch ein Moränengiesse miteinander verbunden. Die leichte Vertiefung kann sich sporadisch mit Wasser füllen und stellt dadurch einen dynamischen Lebensraum dar, welcher insbesondere für spezialisierte Insekten, z.B. Heuschrecken interessant ist.

Asthaufen
Im Garten geschnittene Äste müssen nicht sofort entsorgt werden, sondern bieten in Form eines Asthaufens einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Vögel, Säugetiere, Reptilien, Insekten. In Asthaufen lassen sich Nistkästen z.B. für Igel wunderbar integrieren.

Wildblumenwiese
Wiesen mit einheimischen Wildblumen und Gräsern sind der Mittagstisch für unzählige Insekten, bieten aber auch Lebensraum für Vögel, Säugetiere und Reptilien. Der Unterhalt einer Wildblumenwiese gestaltet sich viel einfacher als bei einem Rasen, da sie weder gedüngt noch vertikutiert werden muss und lediglich 1 – 3 mal pro Jahr geschnitten wird. Wildblumenwiesen brauchen etwas Geduld, da sie erst ab dem zweiten Jahr zur Blüte kommen.

Wildhecke
Eine Hecke ist eine lineare Gehölzstruktur, die im Siedlungsgebiet zur optischen Raumtrennung genutzt wird. Sie bietet Schutz und Nahrung für Vögel, Säugetiere, Reptilien, Amphibien und viele Insekten. Nutzen sie u.a. beerentragende Dornensträucher (z. B. Wildrosen, Weissdorn, Schwarzdorn), welche mit ihrem dichten Wuchs und den Dornen Schutz vor Fressfeinden (u.a. auch Hauskatzen) und im Herbst und Winter Nahrung bieten. Vermeiden Sie Eingriffe in die Hecke während der Brutzeit der Vögel von Mitte März bis Ende Juli.

Nisthilfen
Im Internet finden Sie zahlreiche Bauanleitungen für Nisthilfen. Der Bau ist ein schönes Projekt mit Kindern für einen verregneten Samstag oder einen kalten Wintertag.

• Insekten:
Anleitung Nisthilfe für Wildbienen, Video, 8 Min
Anleitung für den Bau von Sandnisthilfen für bodennistende Wildbienenarten (Förderverein Natur im Siedlungsraum)
Bienen- (Insekten) Hotel/Nisthilfen: 10 häufige Fehlerquellen | Wissenswertes |Tipps einer Ökologin, Video, 31 Min.

• Vögel:
Praxishilfe Nisthilfen BirdLife 

• Säugetiere:
Igelhaus selbst bauen, Igelzentrum Zürich

Parzelle «Lyssbach»

Die Parzelle «Lyssbach» liegt am Fussweg entlang dem Lyssbach (Parkweg) zwischen dem Parkplatz zum Restaurant Sonne (Bielstrasse 53) und der Fussgängerbrücke über den Lyssbach zur Zeughausstrasse. Es handelt sich um einen Streifen, welcher als Begrenzung zwischen dem Parkweg und dem Lyssbach funktioniert und insbesondere im Böschungsbereich zum Lyssbach bereits über einen umfangreichen Bewuchs verfügt. Im Hinblick auf den geplanten Stadtpark, welcher südöstlich des Parkwegs entstehen wird, wurde die Parzelle nur geringfügig und mit geringer Kostenfolge aufgewertet.

Folgende Strukturelemente waren bereits vor der Aufwertung vorhanden:

Steinhaufen
Bietet Lebensraum für Säugetiere, Amphibien, Reptilien und Insekten. Steinhaufen sind besonders wertvoll, wenn sie an sonnigen und windgeschützten Stellen errichtet werden.

Asthaufen
Im Garten geschnittene Äste müssen nicht sofort entsorgt werden, sondern bieten in Form eines Asthaufens einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Vögel (z.B. Zaunkönig), Säugetiere, Reptilien, Insekten.

Neu angelegt wurden:

Wildblumenwiese
Wiesen mit einheimischen Wildblumen und Gräsern sind der Mittagstisch für unzählige Insekten, bieten aber auch Lebensraum für Vögel, Säugetiere und Reptilien. Der Unterhalt einer Wildblumenwiese gestaltet sich einfacher als bei einem Rasen, da sie weder gedüngt noch vertikutiert werden muss und lediglich 1 – 3 mal pro Jahr geschnitten wird. Wildblumenwiesen brauchen etwas Geduld, da sie erst ab dem zweiten Jahr zur Blüte kommen.

Trampelpfad
Im Bereich der Hainbuchen wird der bereits bestehende Trampelpfad mit Mergel akzentuiert, um die Besucher einzuladen den Bereich zu erkunden und den Zugang zum Lyssbach zu entdecken.

Exkursionen Fachgruppe Landschaft (FGL)

Die Fachgruppe Landschaft organisiert jährlich eine Exkursion in Lyss. Diese findet in der Regel im Spätsommer statt. Informationen dazu finden Sie auf der Webseite und in den sozialen Medien der Gemeinde. Die nächste Exkursion befasst sich mit dem Thema «Biodiversität» und findet am Montag, 26. Mai 2025 statt.

Vergangene Exkursionen:

  • 10. September 2024, Exkursion zum Thema «Auenwald»
  • 17. September 2022, Exkursion im Rahmen des «Clean-Up-Day»
  • 14. September 2021, Exkursion zum Thema «Ökologische Strukturen schaffen»
  • 15. September 2020, Exkursion «Lernort Kiesgrube»

Neophyten

Neophyten sind vom Menschen eingeführte oder eingeschleppte Pflanzenarten, die ursprünglich in Mitteleuropa nicht heimisch waren. Die meisten Neophyten sind für die Artenvielfalt kein Problem. Einige Arten aber – die sogenannten invasiven Neophyten – vermehren sich sehr stark und überwuchern in rasantem Tempo auch Flächen, die unter Naturschutz stehen. Dadurch bedrängen sie die teils seltenen und bedrohten einheimischen Arten, und die Artenvielfalt und Biodiversität geht zurück. Vögel verbreiten z.B. die Beeren der Kirschlorbeerpflanzen aus den Gärten in die Wälder, wo sich die Pflanze dann auf Kosten der einheimischen Arten rasant ausbreiten kann.

Es gibt für die Schweiz eine sogenannte «Schwarze Liste» mit denjenigen invasiven Neophyten der Schweiz, die in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit oder Ökonomie Schäden verursachen. Auf dieser Liste stehen Arten wie Buddleja, Kirschlorbeer oder Robinie. Informationen zur Entsorgung von Neophyten finden Sie im Abfallsammelkalender.

Weiterführende Informationen zu Neophyten finden Sie hier: Invasive Neophyten

Asiatische Hornisse

Die Gemeinde Lyss hat von Inforama ein Schreiben bekommen, welches wir gerne mit Ihnen teilen:

"Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde,

Vor knapp einem Jahr wurden Sie von Ihrer Gemeinde informiert, Beobachtungen der gebietsfremden, invasiven Asiatischen Hornisse schnellstmöglich auf www.asiatischehornisse.ch zu melden.

Der Aufruf wurde gehört: knapp 300 Sichtungen wurden letztes Jahr im Kanton Bern bestätigt und insgesamt konnten rund 50 Nester entfernt werden. Für diese tatkräftige Unterstützung dankt Ihnen das INFORAMA herzlich. Um die Ausbreitung dieser Art weiterhin so gut wie möglich zu verlangsamen, ist der Kanton Bern erneut auf Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen.

Jetzt wichtig!

Im Frühling können die Asiatischen Hornissen oft im Siedlungsgebiet beobachtet werden: beim Nestbau an verschiedensten Orten rund ums oder im Haus oder auf blühenden Pflanzen im Garten. Das nachfolgende Schema zeigt, wo Primärnester (in rot markiert) vorzugsweise gebaut werden oder Sichtungen wahrscheinlich sind.

Eine Früherkennung von Primärnestern ist wichtig, da sich deren Entfernung meist als einfach, ungefährlich und kostengünstig erweist. Zuständig für die Nestentfernung ist der Kanton.

Wir bitten Sie, sowie die Anwohnerinnen und Anwohner Ihrer Gemeinde Beobachtungen von Insekten oder Nestern möglichst zeitnah auf der offiziellen Schweizer Meldeplattform (www.asiatischehornisse.ch; WICHTIG: ohne Bindestrich) zu melden."

Weitere Informationen:
Kanton Bern, Invasive Neozoen 
InfoSpecies (Schweizerisches Informationszentrum für Arten) 

Richtplan Landschaft

Der Richtplan Landschaft wurde zuletzt im Rahmen der umfassenden Ortsplanungsrevision von 2012 angepasst. Er beinhaltet ein Vernetzungsprojekt gemäss der Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV), das als Grundlage für Bundes- und Kantonsbeiträge dient. Ziel dieses Projekts ist es, die ökologischen Ausgleichsflächen innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzflächen aus ökologischer Sicht besser zu vernetzen. Der Richtplan Landschaft ist für die Gemeindebehörden von Lyss verbindlich. Für Grundstückseigentümer ist er jedoch – abgesehen von den Aspekten, die in die Grundordnung integriert sind – nicht bindend.

Richtplan Landschaft Bericht
Richtplan Landschaft Richtplankarte
Richtplan Landschaft Massnahmenblätter

Ökologische Infrastruktur

Der Zustand der Biodiversität in der Schweiz ist besorgniserregend und es besteht dringender Handlungsbedarf. Knapp die Hälfte der Lebensraumtypen ist vom Verschwinden bedroht. Die ökologische Qualität der bestehenden Lebensräume ist oftmals gering und nimmt weiter ab, auch die Vernetzung und die räumliche Verteilung vieler Flächen ist ungenügend. Gut ein Drittel aller bekannten Tier -, Pflanzen- und Pilzarten droht in der Schweiz auszusterben.

Im Rahmen der Strategie Biodiversität Schweiz ist das Ziel festgehalten, eine Ökologische Infrastruktur (ÖI) zu schaffen.

Die Gemeinde Lyss möchte in den kommenden Jahren eine qualitätsvolle Siedlungs- und Innentwicklung anstreben. Mit dem städtebaulichen Richtplan Zentrum sind in mehreren Quartieren und im Ortskern eine verdichtete Bauweise vorgesehen. Die ermöglicht den Bau von hohen Häusern und Hochhäusern. Gleichzeitig ist die Gemeinde bemüht, qualitativ hochwertige Freiflächen und Grünräume zu erhalten und zu entwickeln, um dadurch die Lebensqualität zu erhöhen und insbesondere auch Lebensräume für einheimische Pflanzen und Tiere zu sichern oder neu zu schaffen. Mit dem Konzept ökologische Infrastruktur wurde eine Grundlage dafür geschaffen.

Bericht
Massnahmen
Anhang 7.2 Abschnitte
Anhang 7.3 Zielarten
Anhang 7.4 Kartierschlüssel
Massnahmenkarte

Weitere Infos zur Ökologischen Infrastruktur gibt es hier: Was ist ökologische Infrastruktur?

Gemeinde Lyss | Marktplatz 6 | Postfach 368 | 3250 Lyss | 032 387 01 11 | gemeinde(at)lyss.ch

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