Nobelpreis in Chemie, verliehen am 10. Dezember 2002.
Festakt in Lyss am 14. März 2003 (aufgewachsen in Lyss bis zu seinem 24. Altersjahr)
Auszug aus dem Geschäft des Grossen Gemeinderates vom 09.12.2002:
Der in Lyss aufgewachsene Prof. Dr. Kurt Wüthrich wird den diesjährigen Nobelpreis für Chemie erhalten.
Prof. Dr. Kurt Wüthrich hat nach Abschluss der Studien in Chemie, Physik und Mathematik an der Universität Bern in Basel doktoriert und zudem das eidg. Turn- und Sportlehrerdiplom erworben. Er ist seit 1969 an der ETH Zürich tätig, wo er heute das Institut für Molekularbiologie und Biophysik leitet. In den letzten Jahren befasste er sich mit der Analyse von Prionenkrankheiten wie BSE und Creutzfeld-Jakob. Er entdeckte, dass die chemische Struktur der Prioneneiweisse von Mensch und Rind sehr ähnlich sind. Bahnbrechend war auch seine Entschlüsselung der exakten dreidimensionalen Struktur des menschlichen Eiweisses. Den Nobelpreis bekommt Prof. Dr. Kurt Wüthrich für die Entwicklung der magnetischen Kernspinresonanz-Spektroskopie. Dank ihm ist es möglich, komplizierte biologische Moleküle bildlich darzustellen.
Prof. Dr. Kurt Wüthrich war bis zu seinem 24. Altersjahr in Lyss wohnhaft. Er besuchte im alten Herrengasse-Schulhaus die Primarschule und im Kirchenfeld-Schulhaus die Sekundarschule. Er pflegt noch heute eine enge Beziehung zu Lyss. So wohnen seine Schwester und seine Tante noch hier und er verwaltet die elterliche Liegenschaft an der Bernstrasse. Auch das Interesse der Presse an der Reaktion von Lyss in Bezug auf diese Nobelpreisüberreichung zeigt den Bezug von Kurt Wüthrich zu Lyss.
Der Gemeinderat ist deshalb der Ansicht, dass diese grossartige internationale Ehrung und Würdigung des wissenschaftlichen Werkes von Kurt Wüthrich auch von Lyss gewürdigt werden sollte. Er hat deshalb beschlossen, dem Grossen Gemeinderat zu beantragen, dem Nobelpreisträger das Ehrenbürgerrecht von Lyss zu erteilen.
Mit der Erteilung des Ehrenbürgerrechts werden die immensen Verdienste, die Professor Dr. Kurt Wüthrich im Rahmen seiner Forschungs- und Lehraufträge geleistet hat, gewürdigt und geehrt. Kurt Wüthrich hat viele Jahre, ohne im Rampenlicht zu stehen, an der ETH gearbeitet und hunderte Studenten ausgebildet. Er hat für die Forschungsarbeit, die nun weltweit ausgezeichnet wird, einen grossen Teil seiner Lebensarbeitszeit, aber auch seiner Freizeit, eingesetzt. Für diesen grossen Einsatz für die Grundlagenforschung, darf er nun die akademische und gesellschaftliche Anerkennung des Nobelpreises entgegennehmen. In einem gewissen Sinne haben Lysser Lehrkräfte in den Jahren 1945 bis 1952 in dem jungen Kurt den Wissensdurst geweckt, den es braucht, um im Leben überdurchschnittliche, extreme Leistungen zu erbringen. Die Jugendjahre hat Kurt mit seiner Familie, seinem Vater Hermann Wüthrich und seiner Mutter Bertha Gertrud Wüthrich-Kuchen und seinen Schwestern Elisabeth und Ruth, im heute noch bestehenden Bauernhaus an der Bernstrasse 24 verbracht. In den letzten Jahren hat Professor Dr. Kurt Wüthrich persönlich an verschiedenen Planungen in Lyss als Grundeigentümer mitgearbeitet und dadurch sein Interesse an der Entwicklung von Lyss bezeugt.
Aus den erwähnten Gründen wird an Professor Dr. Kurt Wüthrich, Nobelpreisträger, die höchste Ehre, die Lyss an einen Mitmenschen verleihen kann, erteilt.
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